Unsere Eisbacher Marienkapelle ist tagsüber immer geöffnet.
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Aber wer ist das, der Heilige Geist? Für viele ist der Heilige Geist der unbekannte Gott, mit dem sie nichts anzufangen wissen. Aber wir finden einen Zugang zum Heiligen Geist, wenn wir uns daran erinnern, wie die Jünger damals den Heiligen Geist nannten. Unser Wort Heiliger Geist wurde aus der hebräischen und griechischen Sprache ins Deutsche übersetzt. In diesen Sprachen bedeutet unser Wort Heiliger Geist wörtlich übersetzt: Atem.
Genau diese Erfahrung machen die Jünger an Pfingsten: Sie können wieder atmen, sie atmen auf, sie werden wieder lebendig, sie verlieren ihre Angst, werden frei, gehen auf die Menschen zu. Und sie deuten dieses Ereignis, das wir die Geburtsstunde der Kirche nennen, als Werk des Heiligen Geistes.
Genau das ist es, was ich mir an Pfingsten wünsche: Eine Kirche, in der Menschen atmen können. Ich wünsche mir, dass wir in diesem Gottesdienst spüren: Hier kann ich atmen; hier darf ich vor Gott und den anderen mit allem das ein, was mich bewegt und belastet. Ich darf so sein, wie ich bin.
Deshalb träume ich von einem Klima in unserer Kirche, das spüren lässt: Hier kann ich atmen, frei sein; ich darf ich selbst sein; ich kann sagen, was ich denke; ich kann aussprechen, was ich fühle; ich darf alle Fragen stellen; nichts ist tabu, auch wenn die Fragen auf den ersten Blick vielleicht sogar ketzerisch wirken. Ich träume von einer Kirche, in der man sich dauernd gegenseitig beweisen muss, dass man ein ordentlicher Christ ist, von einer Kirche, in der man seine Schwächen, auch seine Schuld, nicht verstecken muss, sondern sich zeigen darf, wie man wirklich ist. Ich träume von einer Kirche, in der Einheit in Vielfalt gelebt wird, in der keiner die Wahrheit besitzt.
Ich träume von einer Kirche,·in der nicht so viel vorgeschrieben wird, sondern zur eigenen Entscheidung ermutigt wird; kurzum träume ich von einer Kirche, in der man atmen, aufatmen, durchatmen kann. Und diese Kirche1von der ich träume, sind wir hier in Eisbach.
Wenn wir heute Pfingsten feiern, dann dürfen wir uns sagen: Gottes Geist ist in mir, Gott atmet in mir, nicht nur in den Amtsträgern der Kirche, sondern in jedem von uns. Wir haben oft so getan, als ob der Papst, die Bischöfe und die Priester den Heiligen Geist gepachtet hätten. Wir haben manchmal nicht mehr daran gedacht, dass jedem Christen in Taufe und Firmung der Geist Gottes geschenkt worden ist. Gott schenkt mir seinen Geist, das könnte man auch so umschreiben: Gott erfüllt mich mit seinem Atem. Gott atmet in mir. Wo es mir die Kehle zuschnürt, lässt er mich wieder aufatmen. Wo mir der Atem ausgeht, schenkt er mir seinen langen Atem.
Ich erinnere mich an ein Erlebnis. Ein Arzt ruft mich an und bittet mich, einen todkranken Mann zu besuchen, der aber von Gott und Kirche nichts hält; aber er habe ihm meinen Besuch angekündigt. Dieser Besuch hat meine Befürchtungen noch übertroffen. Was der Mann sagte, war eine einzige Hassrede auf Gott und Kirche. Als ich mich verabschiedete, habe ich doch gefragt, ob ich ihn noch einmal besuchen dürfe. Er sagte: Ja. Diesen Besuch habe ich vor mir hergeschoben. Aber nach fast zwei Wochen habe ich mich aufgerappelt und bin hingefahren. Auf dem Weg vom Auto zur Haustür habe ich gebetet: Komm, Heiliger Geist! Wider Erwarten war es ein freundliches Gespräch. Ich habe nicht über Kommunion und Krankensalbung gesprochen. Wohl zum Schluss: Darf ich Sie segnen? Ja, sagte er, aber das nächste Mal segne ich Sie. Einen Tag später erhielt ich die Nachricht, dass er gestorben sei. Ich war auf dem Weg zur Schule. Ich erzählte den Kindern des vierten Schuljahres mein Erlebnis. Da zeigte ein Mädchen auf und sagte: Jetzt segnet er Sie vom Himmel her. Ich deute dieses Erlebnis als Wirken des Heiligen Geistes.
Den gesamten Gottesdienst finden Sie hier als pdf zum Downloaden:
Das WDR Fernsehen berichtete am 13.06.2017 in der "Lokalzeit Bonn" und am 14.06.2017 in der Reihe "daheim und unterwegs" in einem Filmbeitrag über unser aktuelles Projekt in Eisbach und führte ein Interview mit Christoph Pohl (stellvertretender Stiftungsvorstand) und tagsdrauf mit Burkard Severin (Stiftungsvorstand). Hier können die Beiträge angeschaut werden:
"Eisbach packt's an" mit einem Intrerview von Christoph Pohl
"Eisbach packt's an" mit einem Interview von Burkard Severin
Im Mai startete die Neugestaltung des Außengeländes unserer Kapelle. Vorbereitend mussten wir bereits eine kranke Fichte sowie eine weitere Fichte fällen, die die Fundamente angegriffen hatte. Jetzt beginnt die Firma „Gartenzwerge“ (mit den Landschaftsgärtnern Franz Buhr aus Eisbach und Peter Müller aus Rübhausen) mit den Arbeiten, die etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen werden.
Neben einer Drainage zum Schutz der Außenwände der Kapelle soll das ganze Areal einladend mit einem neuen Laubbaum, mit Sitzgelegenheiten und einer kleinen Hütte zum Getränkeausschank sowie zur Aufbewahrung von Stehtischen und Gartengeräten gestaltet und neu bepflanzt werden. Außerdem werden wir im Grabbereich den Grabstein von Prälat Peter Buchholz II, der sich viele Jahre um die Kapelle gekümmert hat, aufstellen und eine Gedenktafel für alle Eisbacher Priester anbringen.
Einen ersten Eindruck vermittelt die Skizze, die die Gartenzwerge erstellt haben.
Bei alledem sind wir auf Ihre und Eure Unterstützung angewiesen:
Wer mit anpacken möchte – die „Gartenzwerge“ freuen sich über tatkräftige Mitarbeit. Auch abends und an den Wochenenden kann weitergearbeitet werden…
Dann freuen wir uns sehr über Spenden. Alles in allem müssen wir Kosten in Höhe von ca. 32.000 Euro finanzieren. Neben der Mitarbeit hilft deshalb jeder Euro. Gerne stellen wir eine steuerrelevante Spendenbescheinigung aus!